Liebe Reisefreunde,
noch leicht verträumt verließ ich das in Kamelwolle gehüllte King-Size-Bett, schlenderte ohne Umweg zur Veranda und verliebte mich sofort in den Blick, den mir der Horizont bot. Der Sonnenaufgang tauchte die spiegelglatte Nordsee in warmes Licht – für mich war das der wahre Moment des „Herzlich Willkommen an Bord der MSC Euribia!“. Die persönliche Begrüßung der Crew am Tag zuvor war herzlich und wohltuend, doch Momente wie dieser schenken uns erst die wirklich spontanen, tiefen Emotionen.

Die Anreise, meine Empfehlungen und Southampton
Southampton, eng verbunden mit der Geschichte der Schifffahrt – nicht nur wegen der Titanic – sollte als erster Anlaufpunkt meiner Reise dienen. Die Stadt wirkte unaufgeregt, kühl und britisch, aber auch monumental und aufgeräumt. Eine Großstadt, die keine ist – so mein Eindruck. Andere Abfahrtshäfen entlang der Nordsee scheint man leichter, günstiger und nervenschonender zu erreichen. Wer jedoch plant, auch London – die vielleicht spektakulärste Stadt Europas – zu erleben, dem sei der Abfahrtshafen Southampton wärmstens empfohlen. Mit zwei bis drei Nächten in der englischen Hauptstadt eröffnet sich eine ideale Kombination, um diese großartige Metropole zu entdecken. Ein klassischer Landausflug nach London ist oft mit langen Transferzeiten und viel Stress verbunden; es lohnt sich also, diese Zeit vorab zu investieren.
Meine Reise begann mit einem Flug von Hamburg – einer meiner großen Lieben, die eines Tages einen eigenen Bericht verdienen wird – nach London Gatwick. Von dort aus erreichte ich Southampton in weniger als zwei Stunden mit einem regelmäßigen Regionalzug. Leider gibt es derzeit keine Direktflüge von Flughäfen im Rheinland nach Southampton oder Gatwick, aber London Heathrow ist eine mögliche Alternative – allerdings empfehle ich dringend, vorher eine Fahrt im Reisebus zu buchen. Diese verkehren zuverlässig vom Flughafen Heathrow nach Southampton, sind vor Ort jedoch oft ausgebucht. Von der dürftigen Zugverbindung ist eher abzusehen. Bei dem zuvor empfohlenen Aufenthalt in London wiederum, bietet sich eine Fahrt im Schnellzug an, dieser verkehrt meist stündlich ab der zentral gelegenen Station Waterloo.
MSC Yacht Club: Die Einleitung
Die kalte englische Brise pfiff an meiner Kapuze vorbei, als ich das Schiff erblickte – zunächst ein großes, dann riesiges Schiff: Die MSC Euribia. Je näher ich kam, desto beeindruckender wurde die Größe des Kreuzfahrtriesen. Am Hafen angekommen, übernahm das Personal mein Gepäck und begleitete mich in den exklusiven Check-in-Bereich des MSC Yacht Clubs – einem exklusiven Urlaubsziel „im Schiff“. Meine Vorfreude stieg: Ich würde meine Reise im MSC Yacht Club verbringen, und das versprach schon jetzt ein luxuriöses Erlebnis.
2008 verwirklichte die Familie Aponte, die Gründer und Eigner von MSC Cruises, einen lang gehegten Traum: Auf mittlerweile 15 von 23 Schiffen der Reederei genießen Gäste dieses exklusive Erlebnis, das sowohl Ruhe und Privatsphäre als auch Zugang zu den vielen Möglichkeiten eines großen Kreuzfahrtschiffes bietet.
Nachdem meine Reisedaten geprüft wurden, bot man mir eine Auswahl an Kaffeespezialitäten, Canapés, Sandwiches und sogar eisgekühltem Champagner an – ein ganz besonderer Empfang! Ein persönlicher Butler begleitete mich an Bord und führte mich in die Top Sail Lounge, den zentralen Bereich des MSC Yacht Clubs. Hier wird man rund um die Uhr unter anderem mit Kaffee und Tee -Spezialitäten, alkoholischen Getränken und Snacks als auch mehrmals täglich mit Live-Musik am Flügel verwöhnt. Der Blick in Fahrtrichtung ist atemberaubend. Durch riesige Glasfronten kann man das Meer in vollen Zügen genießen: Capitans View. Die Bereiche des Yacht Clubs befinden sich immer auf den obersten Decks und verfügen über eigene Aufzüge. Mehrere Pooldecks, Außenbereiche, Bars und ein stets besetzter Concierge-Service, welcher gerne individuelle Landausflüge, Reservierungen an Bord und weitern Luxus ermöglicht, gehören ebenso zu jeder Ausstattung eines Yacht Clubs, wie das gleichnamige Restaurant.
Kulinarischer Luxus
Das MSC Yacht Club Restaurant verdient ebenfalls eine gesonderte Erwähnung. Diese kulinarische Erfahrung darf nicht unerwähnt bleiben: Ein zweimal tägliches mit mindestens Vier Gängen bestücktes Menü, dessen Bestandteile auf Wunsch auch mehrfach nachgereicht werden. Internationale Frühstücksspeisen á la carte. Die Servicekräfte erkennen die Gäste, erinnern sich an Vorlieben und Sonderwünsche – und der Maître begrüßt einen persönlich, während der Sommelier einen durch die verschiedenen Gänge begleitet. Ein besonderes Highlight ist der Besuch des Yacht Club Direktors oder auch des nautischen Personals. Hier merkt man sofort, dass nichts dem Zufall überlassen wird. Als ich beim zweiten Dinner das Trüffel-Risotto vom Vortag lobte, wurde mir dieses als Vorspeise direkt wieder serviert – komplementiert von einem köstlichen kalifornischen Rotwein, der mich während der gesamten Reise begleitete.
Die Begeisterung über den Service und die Qualität an Bord wuchs mit jedem Tag. Mein geliebter Negroni Sbagliato wurde nach kurzer Zeit nicht nur im Restaurant, sondern auch direkt auf meine Suite geliefert; Der Service ist einfach außergewöhnlich und wird auch erfahrenen Luxusliebhabern gefallen.
Die kalte Brise von Southampton schon längst vergessen, fragte ich mich, wie es wohl auf dem Rest des Schiffes aussehen würde. Wäre ich hier und da mit dem typisch deutschen Drang des Vergleichens konfrontiert? Ich war neugierig.
Schiffsportrait: MSC Euribia
Die MSC Euribia ist ein wahres Allwetterschiff – auf Decks mit Innen- und Außenbereichen findet jeder seinen Lieblingsort. In der Galleria Euribia erstreckt sich auf Deck 7 und 8 eine elegante Promenade mit Cafés, einer Gelateria, Spezialitätenrestaurants und einer Champagnerbar. Wer noch mehr Abwechslung sucht, sollte einen Besuch im Irish Pub oder in der Carousel Lounge nicht verpassen. Letztere bietet nicht nur beeindruckende Shows und Live-Musik in Form eines Orchesters, sondern auch einen fantastischen Blick aufs Meer – ein perfektes Ensemble aus Unterhaltung und Ambiente.
Ein weiteres Highlight sind die exklusiven Bereiche für Yacht Club-Gäste während der Shows im großen Theater. Hier genießt man maximalen Komfort, und die inkludierten Getränke an Bord garantieren weitere Genussmomente. Hochwertige Weine, Champagner und Spirituosen können als Gast des Yacht Clubs jederzeit kostenfrei bestellt werden. Sowohl lautere als auch ruhigere Abendveranstaltungen heißen zu geladenen oder besinnlichen Ausklängen willkommen. Besonders empfehlenswert ist auch die Sky Lounge auf Deck 18 – eine Cocktailbar mit entspannter Musik und einem unvergesslichen Blick auf den Sternenhimmel.
Neben den exklusiven Bereichen gibt es auch zahlreiche weitere Aktivitäten: Das Aurea Spa, Einkaufsmöglichkeiten, Kinderclubs, Klettergarten und ein Rutschenpark sorgen dafür, dass jeder an Bord seinen Platz findet. Auch moderne Fitnessbereiche und großzügige Pooldecks runden das Angebot ab.
Hinter den Kulissen
Kurz vor Ende meiner Reise, die mich im April 2024 von Southampton über Brügge nach Kiel führte, überraschte uns das Team von MSC Cruises mit einer Backstage-Tour. Ich war Teil einer Reisegruppe, bestehend aus Mitarbeitenden der Tourismus-Branche. Wir erhielten einen exklusiven Einblick in eine der 35 Kombüsen an Bord, die auf mehreren Decks verteilt und durch spezielle Rolltreppen miteinander verbunden sind. Ebenso die riesige Wäscherei, technische Bereiche und Lagerflächen für Lebensmittel wurden uns gezeigt. Besonders spannend war die Führung durch die eigentlich unzugänglichen Crew Bereiche. Dabei wurde mir bewusst, welch hohen Stellenwert das soziale Leben innerhalb der Besatzung genießt. In den verschiedenen Bars, Restaurants und Lounges finden täglich freiwillige Veranstaltungen statt, die den Zusammenhalt der Crew stärken und die Freizeit ausklingen lassen. Sprache, Aussehen und Herkunft spielen dabei keine Rolle. Eine Harmonie welche wirklich inspirierte.
Zusammenfassender Eindruck
Moin Kiel! Ciao Euribia! Dank der priorisierten Ausschiffung stand ich bereits eine Stunde nach Verlassen meiner Suite am Kieler Hauptbahnhof, wo mich ein Transferbus ablud. Die gesamte Heimreise hat lange nicht gereicht, noch immer denke ich über diese unglaubliche Reise nach und schwärme in Erinnerungen an den hervorzuhebenden Service und den kulinarischen Genuss.
Wer außergewöhnlichen Luxus zum fairsten Preis-Leistungs-Verhältnis, ein internationales Umfeld an Bord und eine der größten Flottenvielfallt sucht oder zu schätzen weiß, dem möchte ich den MSC Yacht Club wärmstens ans Herz legen! Sich in eine exklusive Welt zurückziehen zu können, ohne auf die Annehmlichkeiten eines großen Kreuzfahrtschiffes verzichten zu müssen, das empfinde ich als Luxus.
Philip Hoxhaj
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